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Guten Tag! :) Der vierte Tag der Novene nimmt uns auf den Zahnarztsessel mit. Natürlich mit Gertraud. Sterile Sauberkeit, Vorbereitung des Bohrers und dieser Geruch… Wir kennen das.

 

Heute haben wir Betäubung mit allem drum und dran. Und trotzdem kommt dieser Moment, wenn auch den sellbstsichersten Menschen der Mut verlassen kann. Vor allem, wenn es – trotz allem – weh tut.

Und Gertraud – ein kleines Mädchen, irgendwo am Beginn des XX Jh.  Da gab es beim Zahnartzt wahrscheinlich nicht so eine tolle Ausstattung wie heute.

Sie war aber entschieden und bereit für alles. Nur deswegen, weil ihre Erzieherin ihr 10 Pfennig für die Missionskasse versprochen hat, wenn sie brav sein wird. Und sie wollte ja kurz vorher ausrasten…

Ein paar Pfennig… Nicht eine Puppe, nicht ein Maskottchen oder andere Kleinigkeiten, mit denen man für gewöhnlich ein Kind ermutigen wollte.

Aber die Erzieherin wusste, wie sie Gertrauds wunden Punkt treffen kann. Was für eine Sehnsucht musste es in dem kleinen Herzen gegeben haben? Was für ein großes Verlangen, das sie über den Schmerz trug…

 

Gertraud war ja noch klein. Sie wusste nicht, dass ihr Mut selbst schon einen großen Wert besitzt. Indem sie das annimmt, worauf sie keinen Einfluß hat, hat sie schon eine Materie, die sie Gott in einem Anliegen anbieten kann...

Es gibt Situationen, in denen Dinge nicht von uns abhängen. Wir können weglaufen, uns innerlich wehren oder sie annehmen. Wir können die schwierigen Emotionen verdrängen oder sie zulassen, erspüren, anschauen, benennen, Gott alles ehrlich erzählen und all das Ringen ihm abgeben, anvertrauen. Mit Maria die Dunkelheit das FIAT wiederholen als ein Ja zu allem, was unfassbar bleibt…

Dies wird Gertraud einige Jahre später lernen. Zuerst geht sie aufs Ganze, so wie sie es versteht. Für die Missionare!

In dem Anliegen, in dem ich diese Novene bete, kann ich auch alles schenken, die ganze Realität dieser Tage: die Bruchstücke des Gebetes und des Hinhörens, die täglichen Gesten, die Arbeit, das Leid, die angenommenen Schwierigkeiten. Diese ganze Anstrengung der Seele und des Herzens, der Augen und der Hände…

Ob es mir an Verlangen reicht? Ob das Ziel der Mühe wert ist?

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